Den Kompass in der Hand – die Zukunft im Blick

Zehntklässler übernehmen Verantwortung – und wachsen über sich hinaus

„Der Weg entsteht, indem man ihn geht.“ Mit diesem Gedanken im Gepäck begaben sich die Zehntklässler der Bürgerschule Sonneberg am 1. Oktober nicht nur auf Wanderung, sondern gingen auch ein Stück weiter auf ihrem ganz persönlichen Lebensweg.
Denn dieser Wandertag war alles andere als gewöhnlich: Statt einfach mitzuwandern, übernahmen die Großen das Ruder – oder besser gesagt: den Kompass. Jeweils drei Schüler:innen aus der 10. Klasse führten eine jüngere Klasse durch Wald und Wiesen. Ohne Lehrkraft vorneweg, ohne Skript – dafür mit echter Verantwortung, Teamgeist und Mut.
Was diesen Tag besonders machte: Die Zehntklässler planten ihre Touren selbstständig – von der Routenwahl über die Zeitplanung bis hin zur Klärung von Sicherheitsfragen. Sie organisierten die Abläufe, bereiteten Inhalte vor und übernahmen die Leitung ihrer Gruppen. Ein echtes Projekt – draußen, unter echten Bedingungen.
„Ich habe das erste Mal gemerkt, wie viel mir andere zutrauen – und wie viel ich mir selbst zutrauen kann“, sagte ein Zehntklässler nach der Tour. Für viele wurde der Tag zur Bewährungsprobe: Entscheidungen treffen, Gruppen leiten, Überblick behalten – und dabei Vorbild sein.
Die Ziele waren so vielfältig wie unsere Schüler:innen: Die Klassen 5/1 und 6/2 stapften quer durchs Maisfeld zum Mühlteich in Neuhaus-Schierschnitz und für die 6/3 ging es zum Teich in Mogger. Die 5/2 besuchte die Teiche Bettelhecken und Mürschnitz und lernte viel über deren Bedeutung für Tiere und Umwelt. Die 6/1 wanderte zur Trinkwassertalsperre Scheibe-Alsbach, die 7. Klassen beschäftigten sich entlang der Steinach mit Hochwasserschutz. Die 8. Klassen fuhren mit dem Zug zum Stausee bei Bachfeld und die 9. Klassen erkundeten das Pumpspeicherwerk Goldisthal. 

Ein Tag, der Spuren hinterlässt

Für die jüngeren Schüler:innen war es ein erlebnisreicher Tag voller Natur, Bewegung und Wissen. Für die Zehntklässler aber war es weit mehr: ein Vorgeschmack auf die Welt da draußen. Auf Führung, Selbstvertrauen und das Gefühl, gebraucht zu werden.
Denn der Weg in die Zukunft beginnt nicht erst nach der Schule. Manchmal beginnt er mit einem festen Schritt auf einem matschigen Waldweg – und dem Mut, vorauszugehen.

 


Text und Bilder: Dagmar Orendt

 

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